GedichtGedichte

Das Gedicht „Abschied“ stammt aus der Feder von Christian Morgenstern.

Weißt, was mir träumte?
Wir nahmen Abschied
fürs Leben.
Deine Arme
umschlangen mich
und deine Lippen brannten
und bebten…
Brannten und bebten Verheißung
Einer Nacht,
einer chaotischen Nacht…
Irgendwo …
Irgendwann …
Vielleicht nicht einmal
auf dieser Erde …
Auf einem Stern vielleicht,
da Unschuld noch
in innerster Freiheit
nimmt und gibt
wie es sie drängt.

Und ich zog dich
enger an mich
und küßte dich inniger.
Dann endlich
löstest du langsam
die lieben Arme
und schürztest dein Haar
in den strengen Knoten zurück
Ich legte den Mantel dir
um die Schultern.
Die Tür fiel zu.
Und drunten im Schnee
lief eine schmale Spur
magdlicher Stapfen
hinaus,
weit, weit
in die mondhelle,
einsame Nacht.

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