GedichtGedichte

Das Gedicht „Adelaide“ stammt aus der Feder von Friedrich von Matthisson.

Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten,
Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen,
Das durch wankende Blütenzweige zittert,
Adelaide!

In der spiegelnden Flut, im Schnee der Alpen,
In des sinkenden Tages Goldgewölken,
Im Gefilde der Sterne strahlt dein Bildnis,
Adelaide!

Abendlüfte im zarten Laube flüstern,
Silberglöckchen des Mais im Grase säuseln,
Wellen rauschen und Nachtigallen flöten:
Adelaide!

Einst, o Wunder! entblüht auf meinem Grabe
Eine Blume der Asche meines Herzens;
Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen:
Adelaide!

Lied (Beethoven)

Das Kunstlied Adelaide wurde von Ludwig van Beethoven um 1795–1796 mit Klavierbegleitung als Opus 46 vertont. Es ist in B-Dur für Sopran- oder Tenorstimme geschrieben.
Der österreichische Musik-Kritiker Eduard Hanslick (1825 - 1904) nannte das Werk „… das einzige Lied von Beethoven, dessen Verlust eine Lücke in dem Gemütsleben unserer Nation Volkes hinterlassen würde …“

Obwohl der Text aus 4 rhythmisch gleichen Strophen besteht, die zudem alle mit dem Ausruf Adelaide! schließen, komponiert Beethoven kein reines Strophenlied, sondern benutzt erstmals Elemente der durchkomponierten Form. Dies zeigt sich besonders in der letzten Strophe, in der das Tempo von Larghetto zu Allegro molto wechselt.

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