Das Gedicht „Das Gewitter“ stammt aus der Feder von Nikolaus Lenau.
Noch immer lag ein tiefes Schweigen
Rings auf den Höhn; doch plötzlich fuhr
Der Wind nun auf zum wilden Reigen,
Die sausende Gewitterspur.
Am Himmel eilt mit dumpfem Klange
Herauf der finstre Wolkenzug:
So nimmt der Zorn im heißen Drange
Den nächtlichen Gedankenflug.
Der Himmel donnert seinen Hader;
Auf seiner dunklen Stirne glüht
Der Blitz hervor, die Zornesader,
Die Schrecken auf die Erde sprüht.
Der Regen stürzt in lauten Güssen;
Mit Bäumen, die der Sturm zerbrach,
Erbraust der Strom zu meinen Füßen; –
Doch schweigt der Donner allgemach.
Der Sturm lässt seine Flügel sinken,
Der Regen säuselt milde Ruh;
Da sah ich froh ein Hüttlein winken
Und eilte seiner Pforte zu.
Weitere gute Gedichte des Autors Nikolaus Lenau.
Bekannte Gedichte zum Thema "Wetter":
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- Das Gewitter — Lenau
- Die Sonne und der Wind — Herder
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