GedichtGedichte

Das Gedicht „Der Flieger“ stammt aus der Feder von Klabund.

Es bebt der silberne Drache,
Schwankt, hüpft und steigt -
Nun sei der Windgott dir geneigt!
Der Motor schreit.
He, auf der Hut! und wache!
Daß nicht der Lüfte und der Kugeln Rache
Dich nieder auf die Erde speit…

Es sinkt das Land,
Die Stadt Ist wo?
Verweht, verweht,
Ein braunes Blatt.
Es böet…
Jetzt fest die Kurbel in die Hand…
So…

Der Motor singt…
Den Hebel hoch! daß eine Bombe
In feiger Feinde Katakombe
Verheerend springt.

Jedjede Muskel spannt sich straff wie eine Sehne.
Qualmgrauer Nebel überrußt den Raum.
Du steigst aus seinem Schaum
Ins Licht wie Anadyomene.

Dreitausend Meter…
Die Welt vergeht…
Nun ziehst du groß im Äther
Als goldener Planet.
Du ziehst im Zug der Sterne
Gehoben aus der Zeit,
Und fliegst in alle Ferne
Und alle Ewigkeit.

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