GedichtGedichte

Die besten Gedichte von Gottfried August Bürger (1747 - 1794) - einem deutschen Dichter (Epoche der Aufklärung (Sturm und Drang)).

Inhalt

Berühmte Gedichte

Bekannte Gedichte

Kurze Gedichte

Versteh' ich gleich nichts von lateinischen Brocken,
So weiß ich den Hund doch vom Ofen zu locken.
Was Ihr Euch, Gelehrte, für Geld nicht erwerbt,
Das hab' ich von meiner Frau Mutter geerbt.

 

Amors Pfeil hat Widerspitzen.
Wen er traf, der lass' ihn sitzen,
Und erduld' ein wenig Schmerz!

 

Es vergeht keine Stund′ in der Nacht,
da mein Herz nicht erwacht,
und an dich gedenkt,
daß du mir viel tausendmal
dein Herz geschenkt.

Trost

Wann dich die Lästerzunge sticht,
So laß dir dies zum Troste sagen:
Die schlechtesten Früchte sind es nicht,
Woran die Wespen nagen.

Übrigens: auf unserem Schwesterprojekt finden Sie berühmte Zitate von Gottfried August Bürger und es gibt auch eine Themen Übersicht.

Steckbrief

Gottfried August Bürger wurde in Molmerswende (heute ein Teil von Mansfeld), Fürstentum Halberstadt, geboren, wo sein Vater der lutherische Pastor war. Er zeigte schon früh eine Vorliebe für einsame und düstere Orte und das Verfassen von Versen, für die er kein anderes Vorbild als Gesangbücher hatte. Im Alter von 12 Jahren wurde Bürger praktisch von seinem Großvater mütterlicherseits, Bauer, in Aschersleben adoptiert, der ihn auf das Pädagogium in Halle schickte. Er lernte mühsam Latein. 1764 wechselte er an die Universität Halle, als Student der Theologie, die er jedoch bald zugunsten des Studiums der Rechtswissenschaften aufgab. Dort geriet er unter den Einfluss von Christian Adolph Klotz (1738-1771), der Bürgers Aufmerksamkeit auf die Literatur lenkte und seine natürliche Veranlagung zu einem wilden und ungeregelten Leben förderte. Wegen seiner ausschweifenden Lebensweise wurde er 1767 von seinem Großvater zurückgerufen, durfte aber nach dem Versprechen, sich zu bessern, 1768 als Jurastudent an der Universität Göttingen aufgenommen werden.

Im Göttinger Musenalmanach, herausgegeben von Heinrich Christian Boie und Friedrich Wilhelm Gotter, wurden Bürgers erste Gedichte veröffentlicht, und schon 1771 war er als Dichter weithin bekannt. Durch Boies Einfluss erhielt Bürger 1772 die Stelle eines Amtmanns oder Landrats in Altengleichen bei Göttingen. Sein Großvater war nun mit ihm versöhnt, bezahlte seine Schulden und etablierte ihn in seinem neuen Wirkungskreis.

Währenddessen hielt er den Kontakt zu seinen Göttinger Freunden aufrecht, und als sich der Göttinger Bund oder "Hain" bildete, blieb Bürger, obwohl er selbst nicht Mitglied war, in engem Kontakt mit ihm. Im Jahr 1773 wurde im Musenalmanach die Ballade Lenore veröffentlicht. Dieses Gedicht, das an dramatischer Kraft und anschaulicher Darstellung des Unheimlichen und Übernatürlichen konkurrenzlos bleibt, machte seinen Namen in Göttingen bekannt. Lenore wurde von Walter Scott unter dem Titel William und Helen paraphrasiert und Goethe tat dasselbe unter dem Titel Braut von Korinth.

1774 heiratete er Dorette Leonhart, die Tochter eines hannoverschen Beamten; aber seine Leidenschaft für die jüngere Schwester seiner Frau Auguste (die "Molly" seiner Gedichte und Elegien) machte die Verbindung unglücklich und brachte sein Leben durcheinander. 1778 wurde Bürger Redakteur des Musenalmanach, eine Position, die er bis zu seinem Tod behielt. Im selben Jahr veröffentlichte er die erste Sammlung seiner Gedichte. 1780 übernahm er einen Hof in Appenrode, verlor aber in drei Jahren so viel Geld, dass er das Unternehmen aufgeben musste. Geldsorgen bedrückten ihn, und da er der Vernachlässigung seiner Amtspflichten bezichtigt wurde und sich in seiner Ehre angegriffen fühlte, gab er seine Amtsstellung auf und zog 1784 nach Göttingen, wo er sich als Privatdozent niederließ.

Kurz vor seinem Umzug dorthin starb seine Frau (30. Juli 1784), und am 29. Juni des nächsten Jahres heiratete er seine Schwägerin "Molly". Ihr Tod im Kindbett am 9. Januar 1786 traf ihn tief. 1789 zum außerordentlichen Professor für Philosophie ernannt, allerdings ohne Stipendium. Seinen Lebensunterhalt musste er durch schlecht honorierte Übersetzungen für Buchhändler verdienen.

1790 heiratete er ein drittes Mal, seine Frau war Elise Hahn, die ihm, verzaubert von seinen Gedichten, ihr Herz und ihre Hand angeboten hatte. Nur wenige Wochen des Ehelebens mit seinem "Schwabenmädchen" genügten, um seinen Irrtum zu beweisen, und nach zweieinhalb Jahren ließ er sich von ihr scheiden.

Tief verletzt durch Schillers Kritik an der zweiten Auflage seiner Gedichte im 14. und 15. Teil der Allgemeinen Literaturzeitung von 1791, enttäuscht, in seinem Vermögen und seiner Gesundheit ruiniert, fristete Bürger ein prekäres Dasein als Lehrer in Göttingen, bis er dort, an Tuberkulose erkrankt, am 8. Juni 1794 starb. Die hannoversche Regierung gewährte ihm kurz vor seinem Tod noch eine gewisse Unterstützung.

Werk

Bekannt geworden sind vor allem seine Balladen sowie die Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen (1786/1789) .

Bürgers Talent für volkstümliche Poesie war sehr beachtlich, und seine Balladen gehören zu den schönsten in deutscher Sprache. Berühmt sind neben Lenore, Das Lied vom braven Manne, Die Kuh, Der Kaiser und der Abt und Der wilde Jäger. Von seinen rein lyrischen Gedichten haben nur wenige einen bleibenden Ruf erlangt; erwähnt seien aber Das Blümchen Wunderhold, Lied an den lieben Mond und einige Liebeslieder.
Seine Sonette, besonders die Elegien, sind von großer Schönheit. Bürger belebte die Sonettform in der deutschen Sprache wieder, und seine Experimente in ihr wurden von Schiller als Modelle gelobt, trotz seiner strengen Kritik an einigen von Bürgers populäreren Gedichten.

Bekannte Gedichte renommierter Poeten, die sich der Lyrik verschrieben haben: