GedichtGedichte

Das Gedicht „Rosen auf den Weg gestreut“ stammt aus der Feder von Kurt Tucholsky.

Ihr müsst sie lieb und nett behandeln,
erschreckt sie nicht - sie sind so zart!
Ihr müsst mit Palmen sie umwandeln,
getreulich ihrer Eigenart!
Pfeift euerm Hunde, wenn er kläfft:
küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft!

Wenn sie in ihren Sälen hetzen,
sagt, "Ja und Amen - aber gern!
Hier habt ihr mich - schlagt mich in Fetzen!"
Und prügeln sie, so lobt den Herrn.
Denn Prügeln ist doch ihr Geschäft!
Küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft!

Und schießen sie –: du lieber Himmel,
schätzt ihr das Leben so hoch ein?
Das ist ein Pazifisten-Fimmel!
Wer möchte nicht gern Opfer sein?
Nennt sie: die süßen Schnuckerchen,
gebt ihnen Bonbons und Zuckerchen …
Und verspürt ihr auch
in eurem Bauch
den Hitler Dolch, tief, bis zum Heft –:
Küßt die Fascisten, küßt die Fascisten,
küßt die Fascisten, wo ihr sie trefft –!

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