GedichtGedichte

Das Gedicht „Stadt“ stammt aus der Feder von Paul Boldt.

Unsere Stadt ist gar nicht absolut.
In die roten, gefleckten Wolkenmassen
Sinken die Häuser abends wie zerlassen.
Voller Detail. Straßen und Lampenflut.

Behändetes Café voll Köpfen kocht.
Im Rock aus Schrei steht Litfaßsäule steif.
Wind fliegt vorbei als dunkler Pferdeschweif.
Und Hurenlächeln brennt am Kleiderdocht.

Tagestrottoir beschreiten dunkel Träger.
Kleider mit alten Flecken roten Munds.
Antlitz, auf Hirn gefaltet, friert blutlos.

Ach: nahten reicherblutig Wälder uns
Der Stadt entschritten! Und wärmend und bloß
Himmel der Farbige, der blaue Neger.

Weitere gute Gedichte des Autors Paul Boldt.