GedichtGedichte

Das Gedicht „Weinblüte“ stammt aus der Feder von Ida John.

O wilde Nacht! Wie flogen die Blitze hin und her! –
Nun ist der Sturm verzogen, kein Lüftchen regt sich mehr,
Erquickung deckt und Schweigen die mondbeglänzte Flur;
Schwer tropft es von den Zweigen, verweint noch liegt Natur.

Der Vaterhuld im Schoße ruht das verwöhnte Kind,
Vom Falter träumt die Rose, im Grase schläft der Wind.
Das Lied nur wacht, und leise erklingt am Wasserfall
Fern - fern die Sehnsuchtsweise einsamer Nachtigall.

Vom Osten, überm Weiher, am Berge schreitet hin
Mit Krone, Stab und Schleier die schönste Königin;
Ein Schimmer, nicht zu sagen, strahlt auf wohin sie spät,
Und Balsamwölkchen tragen die Feen-Majestät.

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