GedichtGedichte

Das Gedicht „Zarenlied“ stammt aus der Feder von Klabund.

Nach Adam Mickiewicz

Wenn ich nach Sibirien trotte,
Muss ich schwer in Ketten karren,
Doch mit der versoffnen Rotte
Will ich schuften … für den Zaren.

In den Minen will ich denken:
Dieses Erz, das wir hier fahren,
Dieses Eisen, das wir schwenken,
Wird zum Beil einst … für den Zaren.

Wähl ein Weib ich zur Genossin,
Wähl ich sie aus den Tataren,
Dass aus meinem Stamm entsprosse
Einst ein Henker … für den Zaren.

Bin ich dann ein freier Siedler,
Säe ich mit grauen Haaren
(Geigt schon nah der graue Fiedler …)
Grauen Hanf … nur für den Zaren.

Silbergraue Fäden rinnen
Fest durch meine Hand … in Jahren
Wird mein Sohn zum Strick sie spinnen …
Für den Zaren … für den Zaren.

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